Provisorische Reparatur eines ausgefallenen Lichtschalters




- das Licht vertreibt den Schlaf, drum mach Licht und sei kein Schaf -





Das Problem dürfte bekannt sein, auch wenn nicht jeder smart von dem Defekt betroffen ist: wenn man das Licht einschaltet, gehen zwar die Hauptscheinwerfer an, aber weder das Standlicht noch die Instrumentenbeleuchtung brennen.
Letztere könnte man zur Not noch entbehren, aber ohne Standlicht brennt am Heck des smart eben überhaupt kein Licht - im Dunkeln eher ungünstig!




Man kann viele Tricks probieren um den Schalter weiterhin zur Mitarbeit zu bewegen: manche Leute schwören auf die Geschwindigkeit beim Drehen des Lichtschalters (nur komisch, daß die einen betont langsam drehen, die anderen aber möglichst schnell), andere erklären, man müsse den Schalter "überdrehen", d.h. über den Anschlag hinaus noch etwas weiterbiegen um den gewünschten Erfolg zu erreichen.
Ich selber hatte mit "leichten Schlägen" auf den Hebel einen partiellen Erfolg - partiell deshalb, weil bei der Aktion erst einmal der Blinkerhebel abgebrochen ist. (Immerhin funktionierte das Licht danach wieder einige Tage problemlos.)

Den abgebrochenen Hebel hatte ich dann erst einmal provisorisch durch eine Holzschraube ersetzt:





so konnte ich erst einmal wieder fahren.


Als dann aber einige Tage später das Licht wieder nicht angehen wollte, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht. Der Hebel war ja ohnehin kaputt, Ersatz war auch schon bestellt, also griff ich zur Säge um mir das Problem mal aus der Nähe anzusehen.


Zuerst sollte man natürlich die Plastikkappe vom Blinkerhebel abnehmen, schließlich will man ja nicht mehr kaputtmachen als unbedingt nötig!
(Daß diese Arbeit nur ein Provisorium für den allergrößten Notfall ist und der Blinkerhebel hinterher jedenfalls ein Fall für die Tonne ist sollte jedem klar sein! Auch etwaige Garantieansprüche dürften hinfällig sein, wenn man dem defekten Teil erst einmal mit einem spanabhebenden Werkzeug zu Leibe gerückt ist...)


Unter der Plastikkappe sieht man ein kleines eingeprägtes Dreieck, auf dessen Höhe man tunlichst NICHT sägen sollte - ein bis drei Zentimeter Abstand sollte man dorthin mindestens halten! (Was für ein Glück, daß ich zufällig auch daneben gesägt habe, ich wußte ja nicht was sich dort verbirgt!)




Nachdem man sich also nun eine hübsche Stelle zum Sägen ausgesucht hat, greift man zu eben dieser Säge.




Bei mir hat sich dafür eine scharfe doppelt gezahnte Säge vom Schweizer Taschenmesser bewährt.




Man sollte die drehbare Kappe auf der vollen Länge durchsägen, aber dabei den Kopf der Kappe tunlichst nicht beschädigen!
Wenn der Hebel hinterher so ähnlich aussieht wie auf dem folgenden Bild, dann paßt das schon! (Natürlich braucht euer Hebel nicht GANZ genauso aussehen, ihr könnt auf das vorherige Abbrechen von mir aus gerne verzichten!)




Dann spreizt ihr mit einem breiten Schraubendreher oder einem vergleichbaren Werkzeug (bei mir wieder das Victorinox...) die Kappe soweit auseinander...






... bis sich die Kappe axial abziehen läßt.




Die Kappe trägt auf der Innenseite zwei gegenüberliegende Vorsprünge, die in einer Nut auf dem eigentlichen Blinkerhebel geführt werden. Also müßt ihr die Kappe zumindest soweit auseinanderspreizen, daß diese Führungen "entgleisen" können:




Zum Vorschein kommen drei Kontakte: einer davon ist für das Abblendlicht, einer für das Standlicht und die Instrumentenbeleuchtung und einer für die Nebelschlußleuchte.



Außen herum läuft ein Kupferring mit kürzeren "Nasen" auf gleicher Höhe mit den eigentlichen Schaltkontakten. Diese etwas längeren Kontakte sind beweglich, und werden beim Drehen des Schalters von den Gegenstücken weggebogen, so wird der Stromfluß abgestellt.

Wird nun die Kappe abgezogen (oder im Normalfall durch Drehen eingeschaltet), so biegen sich die Kontakte nach außen zu ihren Gegenstücken hin und der Strom fließt.

Jetzt kann man die Kontakte reinigen (bei mir war ein leichter schwarzer Überzug auf den Kontakten), danach sollte die ganze Schalterei wieder funktionieren.
Die Betätigung der Kontakte erfolgt übrigens durch entsprechende Führungen in der Drehkappe:




Wenn man nun die Kappe wieder aufsetzt, muß man UNBEDINGT darauf achten, daß sie genau SO aufgesetzt wird als hätte man die volle Beleuchtung eingeschaltet, also MIT Stand-, Abblend- und Nebelschlußlicht, weil sonst die Kontakte nicht richtig in der Kappe "eingefädelt" werden!




Und bitteschön: der Schalter funktioniert wieder - zumindest bis zur nächsten Reparaturmöglichkeit! Lange würde ich zwar einen solchen zersägten Hebel auch nicht benutzen wollen, aber immer noch besser so, als irgendwo in der Tundra zu stehen und nicht weiterzukommen bis die Sonne wieder aufgeht...


Schönen Gruß von
Robert
*der nie ohne Schweizer Messer aus dem Haus geht*


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